Eine szenische Lesung von Drei Farben. Licht  fand statt am 20.11.2009 in der Klosterkirche Nikolausberg im Rahmen einer Theaterveranstaltungsreihe.

Eine Frau und ein Mann lernen sich beim Einchecken am Flughafen Frankfurt/Main kennen. Die Frau ist weiß, der Mann ist schwarz, gemeinsam ist ihnen die Heimat: Afrika. Beide leben sie in Europa. Ein Dialog entsteht, über Abschied und Ankunft, über Verlust und Sehnsucht, den Tag und die Nacht in zwei Kontinenten. 

Der Flug verschiebt sich. Man erfährt, dass eine Gruppe afrikanischer Asylsuchender, die mit dieser Maschine ausreisen soll,  für die Verspätung verantwortlich ist. Zufällig -  oder schicksalshaft? - entdecken die Frau und der Mann einen der Flüchtlinge. Eine utopische Begegnung findet statt. Der Mann und die Frau erkennen in den Gedanken, Gesten und Augenblicken des jungen Fremden  Bruchteile seiner Geschichte. Alles in ihm liegt brach, sein Leben ist versprengt, dunkel, jemand muss die Splitter mit ihm zusammen setzen, das Licht suchen.

Der Text entstand im Auftrag der Gemeinde  Nikolausberg. Durch die Mitwirkung des Sudanesen Raj Deliny Shaban hat das Minidrama Vier Farben. Licht eine besondere politische Tragweite bekommen. Nach der szenischen Lesung ging für uns die Beschäftigung mit dem Thema Leben im Transit / Flüchtlinge zwischen Ankunft und Abschied weiter und mündet in unsere neue Produktion Keinsternhotel.

Stück und Regie:
Luise Rist und Nina de la Chevallerie 

Mit:
Julia Hansen, Mark Kutah, Jay

Gitarre:
Jürgen Ufer